Die Eisernen Botschafter stellen sich vor: Wolfgang Matthies

Photo: Ludwig Rauch

Wolfgang Matthies, Unions wertvollster Spieler aller Zeiten, ist kein Freund vieler Worte. Das Wenige, was er sagt, hat er sich vorher gut überlegt. Die meisten Fragen, die gestellt werden, hat er im Laufe der Zeit ohnehin öfter als einmal gehört und beantwortet. Etwa die nach seinem Spitznamen „Potti“. Wer einen Pott Kaffee bestellt, wenn die anderen Brause trinken, fällt eben auf.

Mit Heldenverehrung kann er nichts anfangen, dafür ist er zu sehr Sportler, zu sehr Realist. Leistung dagegen findet er einen brauchbaren Maßstab. So erklärt er sich auch die Zuneigung, die ihm die Unionfans nach wie vor entgegenbringen. Weil er immer gekämpft, sein Bestes gegeben hat. Und doch macht ihn gerade der Titel des wertvollsten Unioners aller Zeiten stolz, sagt er. „Das ist eine Auszeichnung von den Fans, die mir sagt, dass ich einer von ihnen bin.“ Auch, wenn ihm dann Leute auf die Schulter klopfen, die er noch nie gesehen hat: „Man freut sich ja doch.“

Wolfgang Matthies hadert nicht mit dem Schicksal. Die Frage, was gewesen wäre, wenn er 89/90 zehn Jahre jünger gewesen wäre, ist ihm zwar keine angenehme, aber auch da ist er mit sich im Reinen. „Ich möchte das gar nicht so an mich ran lassen. Klar, ich hätte vielleicht auch 2. Bundesliga spielen können. Aber was soll´s? Ich hatte eine gute Zeit bei Union.“

Dem Verein ist er über die Jahre hinweg verbunden geblieben. Er sieht alle Heimspiele und hält über die Traditionsmannschaft weiterhin den Kontakt zu den Spielern. Wenn er sagt „Union ist mein Leben“, steckt darin die schlichte Wahrheit, dass der Verein eben nicht eine Station unter vielen war.

Wolfgang „Potti“ Matthies ist nicht nur Eiserner Ehrenbotschafter, er hat die Botschaftsräume sogar eigenhändig gemalert.