Archiv für das Jahr: 2010

Vorwort im Stadionheft zum Spiel gegen Duisburg

Liebe UnionerInnen, liebe Gäste , liebe Freunde der Fußballkultur,

wir befinden uns mitten in einem wenig erfreulichen Saisonstart. Am vergangenen Derbyfreitag jedoch hatten wir Gelegenheit, nicht nur ein donnerndes EISERN UNION nach ganz Berlin und ein ordentliches Stück weiter hören zu lassen, sondern darüber hinaus, auch echte Fußballkultur zu erleben!

Auf dem Platz haben unsere Jungs die Kultur des Ballsports gezeigt. Den Ballsport, den wir hier so lieben, aus Kampf und dem eisernen Willen, immer noch ein Schritt weiter zu gehen als die Sportfreunde aus Charlottenburg . Eine Kultur des Kampfes um den Ball und um die Herzen!

Auch Stadionkultur durften wir erleben. Auf den Rängen sehr professionell vorgetragen durch unsere Gäste. Nicht weniger professionell aber ungleich witziger die Choreo unserer Waldseite. Bannermalen als Teil der Fußballkultur.
Jugendkultur, ohne Zweifel!

Und da war noch mehr! Was wurde nicht alles im Vorfeld erzählt, geschrieben und herbeigeredet vom Kampf um die Stadt, von soviel Trennendem, Unüberbrückbarem, von Ost und West. Es gab keinen Kampf um die Stadt, keine Schlacht um Berlin, sondern tatsächlich eine angenehme und versöhnliche Kultur des Umgangs miteinander. Dafür vielen Dank in die Runde!

Und häufig ist Kultur, auch Fußballkultur, anfassbar, lesbar, hörbar, sicht-und streitbar. Anregend, provokativ, überraschend und oft begleitet von einem Augenzwinkern. Und um all denen, den Zaunbannern, den selbstgemachten Fahnen, gemalten und fotografierten Bildern, den hörenswert musikalischen Eigenkompositionen, den Helmen unserer Stadionbauer und dem Kuchentablett unserer Fußballmutti  eine Heimat zu geben, haben wir unseren Fanclubraum am Derbyfreitag eröffnet. Die >Eiserne< Botschaft, eine öffentliche Begegnungsstätte!

Devotionalien in rot-weiß, Fußballkultur ganz bunt und temporäre Ausstellungen aus der ganzen Welt der Fußballkultur und der Beginn einer nie enden wollenden Sammlung werden zu sehen sein. Von nun an stehen wir, die Mitglieder des EUFC Eiserne Botschafter allen Fußballkulturschaffenden zu Gespräch, Diskussion und Präsentation und allen Gästen zu Besuch und Führung bereit. Lassen Sie sich und Ihr Euch überraschen.

Doch heute Nachmittag geht es um alles, um nicht weniger als Tore, um nicht weniger als 3 Punkte gegen den Abstieg , um nicht weniger als den Sieg über den MSV Duisburg.

Nicht weniger als ein Sieg ,

EISERN! Matti Michalke

Eröffnung der Eisernen Botschaft

Welch ein Tag , in wenigen Stunden wird der 1.FC Union Berlin sein ewig herbeigesehntes Punktspiel gegen Hertha BSC antreten. Und wir springen auf den Zug auf und eröffnen heute unsere Botschaft. Nicht Clubraum oder Sammlung. Auch nicht Museum, sondern unsere „Botschaft der Fußballkultur“, wie der 1. Arbeitstitel lautete.

Die Wände geweißt, Fußboden verlegt, geräumt und aufgeräumt. Der Vorgarten muss warten. Einen Kühlschrank besorgt , Exponate sortiert und den Laden gebrandet.

Besucher – liebe alte Bekannte und neue Nachbarn: „Mann, ick komm hier jeden Tach vorbei. Seit wann is´n dit uff ? Ach so seit heute. Hätt ick  sonst merken müssen …. na allet jute denn.“ Die Torwartlegende Wolfgang „Potti“ Matthies und unser Kapitän a.D. Steffen Baumgart , die Rathenower, der „alte“ Schwede Erik  und selbst Linse aus Oranienburg, also die Jungs von jwd (janz weit draußen) lassen sich sehen.

Es gibt mehr kaltes Bier als Whisky (davon später mehr) zur Eröffnung und wie versprochen 16:30 Uhr den Fußmarsch zum Stadion.

Nachschuss: Das Spiel gegen Hertha BSC endet mit einem versöhnlichen 1:1 und der Boulevard wird schreiben „Union schlägt Hertha klar mit 1:1„!

Die Geschichte zur Sammlung zur Geschichte des 1.FC Union Berlin

Wieviele Fahnen, Wimpel, Stadionhefte, Trikots oder Schals sammelt der Unioner von Saison zu Saison, von Auswärtsfahrt zu Auswärtsfahrt, im Laufe seines Fanlebens? Wir haben bei einer Fantastillarde einfach aufgehört zu zählen. Jeder von uns besitzt mit dem Verein verknüpfte Erinnerungsstücke, die ihm persönlich wichtig sind – und wir sind viele. Einige dieser Erinnerungsstücke sind über ihren privaten Sammlerwert hinaus so eng mit der Vereinsgeschichte verflochten, dass sie gewissermaßen allen Unionern „gehören“ – oder zumindest allen zugänglich sein sollten. Dazu zählen etwa die Kapitänsbinde von Steffen Baumgart, das Trikot von Joachim Sigusch und die erste Union-Trainingsjacke aller Zeiten. Genauso sind die Porträts der [Eisernen] Menschen in dieser Reihe zu nennen, die bissigen Eckfahnen, die im Vereinsumfeld entstandenen Filme, das Stück zum Spiel – Dinge eben, die für besondere Ereignisse stehen, Uniongeschichte erzählen oder die Veränderungen des Vereins dokumentieren.

Die Idee als solche ist nicht neu, das Deutsche Sport und Olympia Museum in Köln betreibt Vergleichbares in großem Stil. Den Grundstock für eine solche Sammlung in kleinerem Rahmen zu legen, haben sich die [Eisernen] Botschafter zur Aufgabe gemacht. Abgeschlossen oder vollständig ist die Sammlung nicht, und das kann sie auch nicht sein. Dazu sind die Sammelleidenschaften der Unioner zu unterschiedlich und das Vereinsleben zu sehr in Bewegung – glücklicher Weise. Weitgereiste Zaunfahnen, interessante, im grenznahen Bereich gehandelte Fälschungen, Fotos sensationeller Choreografien und verschollen geglaubte Spielplakate fehlen bislang, und sicher gibt es noch viele Ideen, was in eine solche Sammlung gehört. Einiges ist trotzdem schon zusammengekommen und kann zur Zeit in der [Eisernen] Botschaft besichtigt werden.

Der zweite Raum ist temporären Ausstellungen zum Thema Fußball gewidmet. Als erstes werden Fotografien von Georg Krause gezeigt, die beim Köpenicker SC entstanden sind. Die [Eiserne] Botschaft ist kein Clubraum im landläufigen Sinne. Sie ist Werkstatt, Ausstellungsraum, Versammlungs- und Begegnungsstätte in einem. Später ist ein Umzug in die Räume innerhalb der neuen Haupttribüne denkbar. Wir wollen allen zeigen können, wo wir her kommen, und wer wir sind. Ein Botschaftsbesuch ist eine Entdeckungsreise, keine Museumsbesichtigung. Klingt das wie ein sozialpädagogisches Kunstprojekt? Vielleicht ist es eins. Devotionaliensammlung? Durchaus. Eine Vernei-ung vor dem Fußball? Unbedingt. Eine Ode an den 1.FC Wundervoll? Aber sowas von!

Die Eiserne Botschaft ist eine Initiative von Fußballfreunden des 1.FC Union Berlin, den Mitgliedern des EUFC [Eiserne] Botschafter. Wir öffnen an allen Heimspieltagen bis eine Stunde vor Anpfiff für je 2 Stunden. Eintritt Frei. Für Anregungen, Mitarbeit und Unterstützung, gern auch Spenden stehen wir zur Verfügung:

Wenn Sie die [Eiserne] Botschaft zu einer anderen Zeit besuchen wollen, schicken sie uns eine E-Mail an: besuch@eiserne-botschafter.com